Dienstag, 29. Mai 2012

Wie ich die Welt sehe

...und das ist manchmal ganz schön komisch.

1. Runde
Ich lese die erste offenliegende MeineWelt-Karte vor: "Taschendiebe sind heutzutage in Banden organisiert. Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch ES."

Nun suchen sich meine Mitspieler eine passende ES-Karte, aus ihren 12 Vorratskarten, heraus. Auf den ES-Karten steht jeweils ein Begriff, der im besten Fall gut zu dem von mir vorgelesenen Satz passt. Jeder Mitspieler legt eine ES-Karte verdeckt in die Mitte des Tisches. Dann wird vom ES-Nachziehstapel eine weitere, unbekannte Karte hinzugefügt. Somit gibt es eine ES-Karte mehr, als Mitspieler. Die Karten werden gemischt und mir gegeben, sodass ich sie laut vorlesen kann.

"Taschendiebe sind heutzutage in Banden organisiert. Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Michelle Hunziker."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Beach-Volleyball."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Leuchtkondome."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch die Chippendales."

Nun, wie sehe ich die Welt? Welche Antwort gefällt mir am besten? Nun, ich bin kein Mann und lasse mich durch Beach-Volleyball-Spielerinnen nicht so schnell ablenken. Wenn die Banden Frauen-Handtaschen klauen wollen, dann klappt es bestimmt mit den Chippendales. Ich wähle also "die Chippendales" als Antwort. Die Person, die diese ES-Karte gelegt hat, erhält nun einen Punkt und die MeineWelt-Karte, denn die Anzahl der Punkte wird über die Anzahl MeineWelt-Karte dargestellt. Die anderen beiden Mitspieler ziehen eine neue ES-Karte, sodass sie für die nächste Runde wieder aus 12 ES-Karten die beste Antwort aussuchen können.

2. Runde
Die Person, die gewonnen hat, darf nun die nächste MeineWelt-Karte vorlesen: "Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach ES."

Ich darf nun auch meinen 12 ES-Karten die beste Lösung heraussuchen. Die beste Lösung ist natürlich immer die, die der Vorleser auswählt. Also suche ich die ES-Karte heraus, von der ich ausgehe, dass sie dem Vorleser gefällt. Mit Wörtern wie: ein Trostpreis, Schloss Neuschwanstein, parfümiertes Büttenrandpapier, Blondinenwitze, bulgarische Schulfilme, Tempo 30, eine Ganzkörpermassage, das Meer, Nachhilfestunden, das Deutsche Turnfest, Pamela Anderson und eine Reifenpanne, ist das gar nicht so einfach.

Ich entscheide mich für "bulgarische Schulfilme", denn die Kriminalisten wollen auch ihren Spaß. Also lege ich meine Karte in die Mitte. Wenn alle Karten beisammen sind, wird wieder gemischt und vorgelesen:

"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach Abwasch."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach bulgarischen Schulfilmen."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach LSD."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach Drachen."

Der Vorleser entscheidet sich für LSD, aber niemand gibt vor, diese Karte gelegt zu haben. Kann es sein, dass der "Zufall" den Vorleser am besten kennt? Nun ja, das ist nicht mein Problem, sondern der des Vorlesers. Er muss nämlich seinen hart erkämpften Punkt aus der letzten Runde wieder zurückgeben. Dafür darf er aber auch wieder eine ES-Karte ziehen, sodass er insgesamt immer noch 12 Karten besitzt. Auch alle anderen ziehen wieder eine ES-Karte.


3. und weitere Runden
Es liest wieder die gleiche Person wie in Runde 2 vor, weil diese Person verloren hatte und auch ansonsten verläuft die Runde so, wie die vorige. Der Gewinner einer Runde wird immer zum neuen Vorleser. Je mehr Punkte man hat, desto kleiner ist die Auswahl an ES-Karten und desto unwahrscheinlicher ist es, dass man eine tolle Antwort liefern kann. Bei 4 Spielern gewinnt man mit 7 Punkten.

Fakten: Spaß-Spiel
Spieler: 2-9
Spielzeit: 30+ Minuten
Altersempfehlung: Ab 10
Webseite: http://www.fatamorgana.ch/fatamorgana/fmspiele4.asp.

Dienstag, 22. Mai 2012

Uplink

Auch Hacker haben es nicht einfach!

Jeder fängt erst klein an, also auch ich, als Agent bei der Hacker-Vermittlung Uplink. Ich habe einen kleinen Computer mit 60Ghz und 24 Gq Speicher. Auch meine Bandbreite ist mit 1Gq/s noch sehr eingeschränkt. Aber Uplink hilft mir in diesem Gebiet Karriere zu machen und irgendwann zu den ganz großen Hackern zu gehören und das große Geld zu machen. Über den Gateway von Uplink bin ich weitgehend geschützt, sodass ich (eigentlich) auch im schlimmsten Fall nicht direkt im Gefängnis lande. Aber soweit soll es gar nicht erst kommen.

Screenshot der Aufträge bei Uplink
Die ersten Aufträge sind noch recht einfach: Ich muss in nahezu ungeschützte Systeme eindringen und entweder Daten löschen oder für den Auftraggeber kopieren. Im Idealfall lösche ich hinter mir noch die Log-Einträge und beende die Verbindung. Wie dicht mir meine Widersacher auf den Fersen sind, teilt mir ein kleines Programm mit, das ich für 300$ erstanden habe.

Die Bezahlung ist mit etwa 2000$ auch nicht schlecht, aber ich will nicht für immer auf der Stelle treten, sondern größere Aufträge erledigen. Diese sind aber riskanter: Ich habe also weniger Zeit zum Hacken und ich brauche auch neue Programme und Hardware. Bei einem Daten-Kopieren-Auftrag hatte ich nicht nachgefragt, warum dieser besser bezahlt wurde, als die anderen... Die Antwort habe ich erfahren, als ich meinem Auftraggeber die Datei zugesandt habe und er mir noch kein Geld überweisen wollte. Per E-Mail (dem gebräuchlichen Kommunikationsmedium) hat er sich beschwert, dass ich die Datei verschlüsselt zugesandt habe. Wenn ich den Auftrag beenden will, muss ich mir ein Entschlüsselungsprogramm kaufen, nur welche Version? Für 1000$ bekomme ich die erste Version, mit der ich aber nur Stufe 1 Verschlüsselungen knacken kann. 2000$ Stufe 2 und so weiter, bis Stufe 7 für entsprechend 7000$. Für diesen Auftrag würde mir Stufe 1 wohl ausreichen, aber da ich diese Version nicht günstiger Upgraden kann, würde ich langfristig gesehen 1000$ aus dem Fenster werfen. Aber die 7000$ könnte ich auch für eine bessere CPU gebrauchen, damit ich die Passwörter schneller knacken kann. Eine schwere Entscheidung steht bevor.

Langsam, aber sicher werde ich und meine Ausrüstung besser.

Fakten: Wirtschafts-Spiel
Spieler: Single-Player
Webseite: http://www.introversion.co.uk/uplink/

Montag, 14. Mai 2012

Kutschfahrt zur Teufelsburg

Ich bin Sarah Mac Mullin, von Beruf Schlägerin, und werde gleich von der Kutsche abgeholt, die mich in dieser kalten und finsteren Nacht zur Teufelsburg bringen soll. 

Denn heute ist ein wichtiger, entscheidender Tag! Heute wollen wir, die Bruderschaft der wahren Lüge, endlich die Macht über den Orden der offenen Geheimnisse erhalten. Das Problem ist nur, dass ich meine Brüder und Schwestern noch gar nicht persönlich kenne und selbst die Briefe haben wir nie mit unseren Namen unterzeichnet. Also weiß ich noch gar nicht, wem ich heute vertrauen kann und wem nicht. Die Devise lautet: Erfahre auf dem Weg zur Teufelsburg so viel wie möglich über die Mitreisenden und gib so wenig wie möglich selbst Preis. Vielleicht kann ich schon unterwegs einen kleinen Sieg für unsere Bruderschaft verzeichnen. Aber vorher steht eine lange Reise vor mir, bei der ich herausfinden sollte, wer noch zu meiner Bruderschaft gehört. Und wenn ich weiß, dass wir drei Kelche in unserem Besitz haben, dann kann ich unseren Sieg verkünden, aber alles zu seiner Zeit und ein Schritt nach dem anderen.

Die schwarze Kutsche fährt vor und ich steige mit meinem geheimen Koffer und meinem versteckten Dolch in die Kutsche hinein. Drinnen sitzen bereits drei weitere Leute. Die Frau im blauen Kleid stellt sich als Gundla von Hohenberg vor, der bärtige Mann mit dem Monokel nennt sich Basilius Kartov. Als letztes stellt sich Bruder Zacharias vor, den man an Hand seines Gewandes und des Kreuzes, als solchen leicht identifizieren kann. Ich setze mich auf den letzten freien Platz neben den Bruder.

In der Kutsche herrscht eine angespannte Atmosphäre vor und keiner will etwas sagen, um das bedrückende Schweigen zu brechen. Also fahren wir etwa zehn Minuten lang weiter und die Stille wird nur durch das Klappern der Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster unterbrochen. Wir beobachten uns gegenseitig, aber nur so lang die andere Person wegschaut. Irgendwer von denen gehört zu meiner Bruderschaft der wahren Lügen, nur wer? Ist es Gundla, Basilius oder Zacharias? Aber wenn ich nichts tue, werde ich nichts erfahren.

Ich biete Zacharias meinen geheimen Koffer zum Tausch gegen einen seiner Gegenstände an, denn wenn er dieses Angebot annimmt, erhalte ich einen weiteren Gegenstand. Und je mehr Gegenstände sich in meinem Besitz befinden, desto besser kann ich in den Angriff übergehen. Wenn ich aus einem Kampf als Sieger hervorgehe, muss mir die andere Person Ihre Papiere zeigen, die mir deren Gesellschaft und Beruf verraten. Alternativ kann ich mir die Gegenstände, die diese Person mit sich führt, ansehen und einen für mich behalten.

Warum soll Zacharias überhaupt meinen Koffer annehmen, wenn ich doch so eindeutig einen Vorteil durch den Tausch erhalte? Ganz einfach: Zum einen er kann einen schlechten Gegenstand loswerden und zum anderen er ist der Besitzer des Koffers, sodass er beim Tausch mit irgendwem auch einen Gegenstand erhalten würde. Wie erwartet nimmt Zacharias meinen Koffer an und ich kann einen Mantel zu meinen Gegenständen zählen. Der erste Bann ist gebrochen, es wird fleißig getauscht.
Ich sehe, wie mein Koffer und der zweite Koffer immer wieder den Besitzer wechseln. Jeder Mitreisende hat nun mindestens drei Gegenstände, aber sonst ist noch nichts bekannt. Und bisher habe ich noch keinen einzigen Kelch in meinem Besitz. Aber für den Sieg meiner Bruderschaft benötigen wir drei in unserem Besitz.


Aber das will ich nun ändern. Ich greife Basilius an. Zacharias stellt sich auf meine Seite. Zusammen hätten wir genug Kraft, um Basilius zu überwältigen und ich könnte erfahren, ob er in meiner Bruderschaft ist, oder nicht. Aber warum stellt sich Zacharias auf meine Seite? Er hätte doch nichts davon, wenn ich gegen Basilius gewinnen würde oder doch? Gehört er zu meiner Bruderschaft oder hält er diese Geheimnistuerei einfach nicht aus? Bevor ich diese Fragen beantworten kann, mischt sich Gundla ein und hilft Basilius aus. Zwei Angreifer und zwei Verteidiger. In diesem Zustand kann ich die Gesellschaft von Basilius nicht erfahren. Ist es das, worauf Zacharias spekuliert hat? Wusste er, dass ich mit diesem Angriff sowieso nicht erfolgreich sein würde? Wenn ich mich mit diesem Zustand zufrieden geben würde, erhielte ich als Entschädigung noch einen Gegenstand aus dem Vorrat. Aber ich habe noch einen Ass im Ärmel oder besser gesagt einen Dolch. Durch den Dolch erhalte ich einen Vorteil beim Angriff, aber den Überraschungseffekt habe ich nur einmal auf meiner Seite. Soll ich es wirklich jetzt schon ausspielen? Ja, ich greife Basilius zusätzlich mit meinem Dolch an, doch Gundla zückt ihre Peitsche und schlägt mir meinen Dolch aus der Hand. Sie hatte also auch eine Waffe versteckt. Nun, da mein Dolch auf dem Boden liegt und von der Peitsche umschlungen ist, kann ich den diese Runde wohl nicht mehr verwenden. Jetzt ist es wieder ein Patt. Aber nicht umsonst bin ich ein Schläger! Mit einem gut gesetzten Fausthieb, ist Basilius vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Ich sehe mir seine Papiere an.

Oh, vielleicht hätte ich doch nicht ganz so brutal sein sollen, denn der Hypnotiseur gehört auch der Bruderschaft der wahren Lügen an. Nun weiß ich, dass Gundla und Zacharias meine Feinde sind, aber dieses Wissen dürfen die anderen noch nicht erhalten. Denn sonst ist mein Vorteil verloren. Am besten gebe ich im nächsten Kampf vor, nicht mit Basilius im Team zu sein. Denn wenn Gundla lediglich erfährt, dass Basilius nicht bei ihr im Orden ist, dann könnte ich sie immer noch mit einer netten Gefälligkeitsgeste davon überzeugen, dass Sie bei mir im Team ist. Vielleicht erhalte ich dann einen der dringend benötigten Kelche von ihr?

...ich weiß, dass die Reise nun nicht mehr so lang ist. In ein paar Minuten müssten wir bei der Teufelsburg ankommen, aber den Sieg für die Bruderschaft werde ich schon jetzt verkünden. Ich bin mir sicher, dass Basilius zwei Kelche besitzt und ich den dritten. Die Perle, die es verhindert, dass ich den Sieg verkünde, bin ich in der letzten Runde losgeworden. Was wäre, wenn Basilius einen Kelch an die anderen abgegeben hätte und ich würde unrechtmäßig den Sieg verkünden? Es wäre eine Blamage! Es wäre der Untergang für die Bruderschaft der wahren Lügen. Aber das kann diesmal nicht der Fall sein. Ich wende mich an Gundla und Zacharias, halte meinen Kelch in die Höhe und sage: "Hiermit verkünde ich den Sieg für die Bruderschaft der wahren Lügen! Basilius, zeig denen deine zwei Kelche!" Ich sehe das Entsetzen auf dem Gesicht von Gundla und ich genieße diesen Moment der Überlegenheit. Dann wandert mein Blick zu Basilius, der auch erschrocken dreinschaut. Beschämt holt Basilius einen Kelch aus seiner Tasche. EINEN!...Zacharias zeigt den anderen Kelch und fragt: "Meinst du diesen zweiten Kelch?" Mein Herz setzt für einen Augenblick aus. Ich kann es nicht fassen! Ich schaue noch einmal in den Koffer, der sich in meinem Besitz befindet. Dieser hat schon so oft den Besitzer gewechselt, dass ich weiß nicht mehr, ob es derjenige ist, den ich mitgebracht habe oder, ob es der andere ist. Hektisch öffne ich ihn und jetzt, da keine weiteren Gegenstände mehr im Koffer sind, kann ich sehen, dass der Koffer einen doppelten Boden haben muss. Ich klopfe, drücke und ziehe panisch an den unterschiedlichsten Stellen. Plötzlich macht es klick und es öffnet sich eine Klappe. Darunter ist der letzte Kelch zu finden. Es ist geschafft! Wir haben gewonnen, wenn auch nicht so, wie ich es mir gewünscht habe, aber das spielt keine Rolle mehr.

Wir halten an. Basilius und ich steigen als Sieger aus der Kutsche aus. Es war ein hart erkämpfter Sieg und ich muss mit Basilius noch klären, warum er den zweiten Kelch nicht mehr hatte.

Die Reise ist vollbracht! Der Orden konnte einen Sieg verzeichnen!

Fakten: Intrigen-Spiel
Spieler: 3 - 8 (10)
Spielzeit: 30 - 60 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.ludocreatix.com/kutschfahrt/index.html


Montag, 7. Mai 2012

Löwenherz - Ein König kehrt zurück


Richard Löwenherz wurde 1189 zum König von England gekrönt. Aber in diesem Brettspiel geht es nicht direkt diese Person, aber um einen neuen König.

Ich versuche mich gegen die anderen drei Barone zu behaupten, suche mir die strategisch besten Plätze für meine drei Burgen heraus. Aber auch meine Kontrahenten platzieren Ihre Burgen nicht schlecht, sodass mir kein Platz für meine letzte Burg gefällt. Zu jeder Burg gehört ein Ritter, denn sonst kann ich kein Land für mich beanspruchen. Und das große Ziel, dass ich verfolge ist, mehr wichtiges Land zu besitzen, als die anderen Barone.

Nur wie erreiche ich das Ziel? In der ersten Phase des Spiels spiele ich hauptsachlich Zaun-Aktionskarten, um meinen Ritter und meine Burg einzupferchen, denn erst wenn diese beiden vollkommen eingeschlossen sind, kann ich nach und nach das Land um diese Burg herum in Anspruch nehmen und nur so kann ich Punkte für meinen Sieg scheffeln. Also spiele ich, wenn ich ausreichend Geld habe und ausnahmsweise die richtige Aktionskarte in der Hand halte, die Erweiterungskarte. Erweitere ich mein Land um eine Wiese, so bringt mir das, außer weiteren Bauern, gar nichts, denn dieses Land ist strategisch nicht wichtig. Wälder bringen mir einen Punkt, denn damit kann man Bauen und den nächsten Winter überleben. Aber wirklich wichtig sind die wenigen Städte, die mir ganze drei Punkte bescheren. Wenn ich für kurze Zeit sogar die Hauptstadt halten kann, werden mit 5 Punkte zugeschrieben. Aber, um dem permanenten Geldmangel entgegenzuwirken benötige ich Minen, am besten die vier Unterschiedlichen: Kupfer, Silber, Gold und Diamant. Wenn ich doch nur die vier kontrollieren würde, bekäme ich jede Runde 4 Geld, für jede unterschiedliche Mine je 1 Geld. In der Regel kann ich für 3 bis 7 Geld eine Aktionskarte ausspielen. Neben den Zaun- und Erweiterungs-Aktionskarten gibt es noch die Ritter-, Friedens- und Deserteur-Aktionskarten. Mit der Ritter-Aktionskarte kann ich einen Ritter in mein Land setzen und wenn ich mehr Ritter, als mein Nachbar habe, kann ich über eine Erweiterungskarte diesem Land wegnehmen (die einmal gesammelten Siegpunkte darf er aber weiterhin behalten). Wenn mein Nachbar mehr Ritter als ich hat, bin ich diesem aber nicht automatisch für immer ausgeliefert. Ich kann entweder selbst weitere Ritter für mein Land kaufen, sodass wir wieder im Gleichgewicht und "Freunde" sind. Oder ich spiele eine Friedenskarte, die mein Nachbar auch nicht verhindern kann. Somit habe ich zumindest an dieser Grenze nichts mehr von diesem Baron zu befürchten. Aber dieser Schritt muss wohl überlegt sein, denn auch ich kann dem Nachbarn an dieser Grenze kein Land mehr wegnehmen, egal wie viele Ritter ich besitze.
Oder ich spiele die Deserteurkarte mit der ich einen Ritter vom angrenzenden Gegner verschwinden lassen kann. Und wenn wir dadurch gleich viele Ritter haben, kann keiner Land vom Anderen stehlen.

Und so kämpfe ich um jedes Feld und komme meinem Sieg langsam immer näher. Eine Burg steht noch ohne Umzäunung, aber ich ziehe keine Zaun-Aktionskarten mehr. Also konzentriere ich mich auf meine anderen zwei Burgen. Auch den anderen Baronen scheinen die Zaun-Aktionen ausgegangen zu sein. Es geht nur noch ums Erweitern. Ein Gegner hatte bis jetzt seine letzte Burg noch nicht vollständig umzäunt, weil aber noch weitere Burgen dieses Niemandsland für sich beansprucht haben, gab es hierfür bisher keine Punkte. Mit der geschickten Platzierung eines zweiten Ritters neben der Burg und der letzten Zaunkarte hat sich dieser Baron mehr als die Hälfte des Niemandslandes für sich beansprucht! Der Schuft hat auf einen Schlag über 20 Punkte für sich verbuchen können. Wie konnten wir das nur zulassen? Welch ein Stratege, der uns alle so vorgeführt hat. Er muss es verdient haben der neue König zu sein. Es ist Löwenherz, der das meiste Land für sich beanspruchen konnte. Mit einem Schlag hat er das ganze Blatt gewendet, alle Bürger und Herzoge hinter sich gebracht und das Ziel von 30 Siegpunkten erreicht. Eins ist sicher, dem nächsten König wird dieses Manöver nicht mehr gelingen, denn ich werde meine Nachfahren vor dieser Strategie warnen. Aber nun:

Lang lebe der König! Lang lebe König Löwenherz!

Fakten: Strategie-Spiel
Spieler: 2-4
Spielzeit: 90 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.profeasy.com/Domaine/ hier könnt ihr eine (englische) interaktive Einführung ins Spiel finden.