Montag, 7. Mai 2012

Löwenherz - Ein König kehrt zurück


Richard Löwenherz wurde 1189 zum König von England gekrönt. Aber in diesem Brettspiel geht es nicht direkt diese Person, aber um einen neuen König.

Ich versuche mich gegen die anderen drei Barone zu behaupten, suche mir die strategisch besten Plätze für meine drei Burgen heraus. Aber auch meine Kontrahenten platzieren Ihre Burgen nicht schlecht, sodass mir kein Platz für meine letzte Burg gefällt. Zu jeder Burg gehört ein Ritter, denn sonst kann ich kein Land für mich beanspruchen. Und das große Ziel, dass ich verfolge ist, mehr wichtiges Land zu besitzen, als die anderen Barone.

Nur wie erreiche ich das Ziel? In der ersten Phase des Spiels spiele ich hauptsachlich Zaun-Aktionskarten, um meinen Ritter und meine Burg einzupferchen, denn erst wenn diese beiden vollkommen eingeschlossen sind, kann ich nach und nach das Land um diese Burg herum in Anspruch nehmen und nur so kann ich Punkte für meinen Sieg scheffeln. Also spiele ich, wenn ich ausreichend Geld habe und ausnahmsweise die richtige Aktionskarte in der Hand halte, die Erweiterungskarte. Erweitere ich mein Land um eine Wiese, so bringt mir das, außer weiteren Bauern, gar nichts, denn dieses Land ist strategisch nicht wichtig. Wälder bringen mir einen Punkt, denn damit kann man Bauen und den nächsten Winter überleben. Aber wirklich wichtig sind die wenigen Städte, die mir ganze drei Punkte bescheren. Wenn ich für kurze Zeit sogar die Hauptstadt halten kann, werden mit 5 Punkte zugeschrieben. Aber, um dem permanenten Geldmangel entgegenzuwirken benötige ich Minen, am besten die vier Unterschiedlichen: Kupfer, Silber, Gold und Diamant. Wenn ich doch nur die vier kontrollieren würde, bekäme ich jede Runde 4 Geld, für jede unterschiedliche Mine je 1 Geld. In der Regel kann ich für 3 bis 7 Geld eine Aktionskarte ausspielen. Neben den Zaun- und Erweiterungs-Aktionskarten gibt es noch die Ritter-, Friedens- und Deserteur-Aktionskarten. Mit der Ritter-Aktionskarte kann ich einen Ritter in mein Land setzen und wenn ich mehr Ritter, als mein Nachbar habe, kann ich über eine Erweiterungskarte diesem Land wegnehmen (die einmal gesammelten Siegpunkte darf er aber weiterhin behalten). Wenn mein Nachbar mehr Ritter als ich hat, bin ich diesem aber nicht automatisch für immer ausgeliefert. Ich kann entweder selbst weitere Ritter für mein Land kaufen, sodass wir wieder im Gleichgewicht und "Freunde" sind. Oder ich spiele eine Friedenskarte, die mein Nachbar auch nicht verhindern kann. Somit habe ich zumindest an dieser Grenze nichts mehr von diesem Baron zu befürchten. Aber dieser Schritt muss wohl überlegt sein, denn auch ich kann dem Nachbarn an dieser Grenze kein Land mehr wegnehmen, egal wie viele Ritter ich besitze.
Oder ich spiele die Deserteurkarte mit der ich einen Ritter vom angrenzenden Gegner verschwinden lassen kann. Und wenn wir dadurch gleich viele Ritter haben, kann keiner Land vom Anderen stehlen.

Und so kämpfe ich um jedes Feld und komme meinem Sieg langsam immer näher. Eine Burg steht noch ohne Umzäunung, aber ich ziehe keine Zaun-Aktionskarten mehr. Also konzentriere ich mich auf meine anderen zwei Burgen. Auch den anderen Baronen scheinen die Zaun-Aktionen ausgegangen zu sein. Es geht nur noch ums Erweitern. Ein Gegner hatte bis jetzt seine letzte Burg noch nicht vollständig umzäunt, weil aber noch weitere Burgen dieses Niemandsland für sich beansprucht haben, gab es hierfür bisher keine Punkte. Mit der geschickten Platzierung eines zweiten Ritters neben der Burg und der letzten Zaunkarte hat sich dieser Baron mehr als die Hälfte des Niemandslandes für sich beansprucht! Der Schuft hat auf einen Schlag über 20 Punkte für sich verbuchen können. Wie konnten wir das nur zulassen? Welch ein Stratege, der uns alle so vorgeführt hat. Er muss es verdient haben der neue König zu sein. Es ist Löwenherz, der das meiste Land für sich beanspruchen konnte. Mit einem Schlag hat er das ganze Blatt gewendet, alle Bürger und Herzoge hinter sich gebracht und das Ziel von 30 Siegpunkten erreicht. Eins ist sicher, dem nächsten König wird dieses Manöver nicht mehr gelingen, denn ich werde meine Nachfahren vor dieser Strategie warnen. Aber nun:

Lang lebe der König! Lang lebe König Löwenherz!

Fakten: Strategie-Spiel
Spieler: 2-4
Spielzeit: 90 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.profeasy.com/Domaine/ hier könnt ihr eine (englische) interaktive Einführung ins Spiel finden.

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