Sonntag, 25. November 2012

Spielemesse Essen 2012 - Teil 4

Samurai Sword

In diesem "Team"-Kartenspiel spiele ich einen Samurai, dessen Aufgabe darin besteht den Shogun gegen die zwei Ninja und den Ronin zu schützen und mit ihm gemeinsam die meisten Ehrepunkte zu sammeln. Selbstverständlich halten Ninjas immer zusammen und bilden im Fünfpersonenspiel (bei mehr Personen sieht die Verteilung anders aus!) das zweite Team. Und der Ronin ist selbstverständlich allein und versucht sein eigenes Ding durchzuziehen (er erhält bei der Punkteauswertung selbstverständlich einen Bonus, weil er allein ist).

Das Problem ist jedoch, dass eigentlich noch niemand weiß, mit wem er zusammen spielt. Alle Charaktere, außer dem Shogun, bleiben verdeckt. Dadurch, dass der Shogun von Anfang an bekannt ist, dient er direkt als Zielscheibe für die Ninja. Ich als Samurai hingegen sollte den Shogun möglichst nicht zu oft angreifen. Gar nicht wäre vermutlich nicht die richtige Strategie, sonst wüssten alle anderen Spieler, dass ich der Samurai bin und ich wäre die Zielscheibe Nummer 2. Deswegen ist es in diesem Spiel wichtig die Aktionen der anderen Spieler zu beobachten, um herauszufinden, wer mit wem im Team ist.

Aber nicht das Wissen über die Charaktere lässt einen Gewinnen, sondern es gewinnt das Team, das die meisten Ehrepunkte gesammelt hat. Einen Ehrepunkt nimmt man einem anderen Mitspieler ab, wenn man ihm den letzten Lebenspunkt wegnimmt. Dies geschieht in der Regel durch Angriffe mit einer Waffe, die über eine ausreichende Reichweite verfügt. Denn je mehr Plätze jemand entfernt sitzt, desto größer muss die Reichweite der Waffe sein. Dann spielt man die Waffenkarte aus der Hand aus und sagt, gegen wen sich der Angriff richtet. Der Angegriffene kann noch mit seltenen Paradekarten den Angriff abwehren, oder er verliert die Anzahl der Schadenspunkte an Leben. Ist der Schaden größer, als die Anzahl der Lebenspunkte verliert der Spieler wie gesagt einen Ehrepunkt.

Tod ist ein Spieler erst, wenn ihm sein letzter Ehrepunkt weggenommen wurde, er also "Ehr(e)los" ist. Weil in dem ganzen Spiel keine Ehrepunkte verschwinden und nur hin und hergeschoben werden, dauert es etwa eine Dreiviertelstunde, bis der erste Charakter gestorben ist und es zur Auswertung kommt. Es werden die Ehrepunkte inklusive eventueller Bonuskarten des Teams zusammengezählt und das Team mit den meisten Punkten gewinnt. Weil der Ronin allein ist, werden seine Punkte einfach verdoppelt.

Nach vielen langen Kämpfen haben der Shogun und ich gegen den Ronin verloren. Mit einer hinterhältigen Aktion hat er uns wichtige Ehrekarten geklaut und somit das Spiel gewonnen.

Fazit: Meiner Ansicht nach ist es stark von den gezogenen Karten (also vom Glück) abhängig, ob man letztendlich gewinnt. Aber das ist eigentlich nicht so schlimm. Gravierender finde ich, dass der mittlere Teil des Spieles etwas langweilig ist. Die besten Karten sind schon gespielt; die Ehrepunkte werden hin und her geschoben und das Spiel in die Länge gezogen.

Ich habe gehört, dass das Spiel auf "Bang!", das im wilden Western spielt, basiert. Nur soll das Original Bang! noch langsamer sein...

Fakten: Kartenspiel
Spieler: 3-7
Spielzeit: 45 Minuten
Altersempfehlung: Ab 8
Webseite: http://www.dvgiochi.com/giochi/samuraisword/?id=51

Samstag, 17. November 2012

Spielemesse Essen 2012 - Teil 3

Nach den einfachen Spielen wollte ich etwas komplexeres Ausprobieren und ein wenig herausgefordert werden. Als ich Asgard mit den ganzen Plättchen an einem freien Tisch gesehen habe, dachte ich, dass es zur Abwechslung das Richtige sei...

Asgard

Normalerweise wäre jetzt ein toller Moment, um auf die Szenerie des Spiels, also die germanische Mythologie, einzugehen. Ein tolles Thema, das in diesem Spiel (oder unserem Spielvorsteller) jedoch völlig außen vor gelassen wurde... Und bei mir ist nur noch in Erinnerung geblieben, dass es sehr sehr viele Plättchen gibt, man Anfangs drei Aktionen hat, Plättchen wegnimmt und wieder einsetzt, sich langweilt, Götter irgendwie unterstützt und zum Schluss auf der richtigen Seite stehen muss. Mit richtig ist die "gewinnende" Seite gemeint...
Nunja, bei dem Spiel habe ich mal wieder bemerkt, dass komplex und spannend nichts miteinander zu tun haben muss!


Fakten: Brettspiel
Spieler: 2-4
Spielzeit: ewig, achnee, eigentlich 60-120 Minuten
Altersempfehlung: Ab 99, wenn man mit seiner Zeit nichts mehr anfangen kann
Webseite: http://www.whatsyourgame.eu/games/asgard/?cat=games&id=asgard

Kurios: Es gibt Menschen, die auf der Spielemesse in Essen Monopoly (Millionär) testen!
Leider gab es für mich kein "Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel" zum Ausprobieren, ich habe schon so viel von dem Spiel gehört... Ich war enttäuscht, dass ich es auf der Messe nicht spielen konnte!

Dienstag, 6. November 2012

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Spieleempfehlung?

  •  Am Anfang, nach 5-10% des Spiels, wenn alles noch neu ist und du noch voll motiviert bist
  • In der Frühphase, nach 20-30%, wenn für dich die Geschichte/Spielmechanik zumindest teilweise noch neu ist
  • Nach dem Durchspielen (80% weil noch nicht alles erkundet ist) wenn du schon alle Hoch und Tiefphasen durchgemacht hast

Das Frage ich mich momentan, weil ich "To the Moon" spiele. Das Spiel wird überall für seine ausgezeichnete Story gelobt. Ich finde die Story jedoch lediglich ok. Aber ok ist nicht wirklich so besonders, wie es die Masse lobt. Die Story handelt diesmal nicht von jemandem, der die Welt rettet. Wahrscheinlich wird auch keiner wirklich "gerettet" und die es steht auch keine Katastrophe bevor, die abgewandt werden muss. Aber nur ein anderes Thema macht für mich noch keine herausragende Story aus.

Screenshot aus "To the moon"
Liegt meine derzeitige Beurteilung vielleicht daran, dass ich das Spiel noch nicht ganz durchgespielt habe (was ich definitiv noch tun werde)? Es wäre nicht das erste Spiel, das auf Grund seines Endes bei mir einen besseren Eindruck hinterlassen würde, als das eigentliche Spiel (z.B. Bioshock).
Dann aber komme ich auf meine Eingangsfrage zurück:

Wann ist für mich als Hobbyspieler der beste Zeitpunkt, um ein Spiel zu beurteilen oder Freunden zu empfehlen?



Fakten: Rätsel-Spiel
Spieler: Single-Player
Altersfreigabe: 0 Jahre
Webseite: http://freebirdgames.com/

Sonntag, 4. November 2012

Spielemesse Essen 2012 - Teil 2

Pick-a-Pig


Vor mir und meinen Mitspielern liegen zu einem Rechteck angeordnet 30 Schweine (Pig)-Karten. Jeder von uns erhält eine Start-Pig-Karte und das Rennen um die meisten Schweine beginnt. Ich muss so schnell wie möglich eine Schweinekarte finden, die entweder mit meiner obersten Karte (also zu Beginn mit meiner Startkarte) zu 100% übereinstimmt oder sich in nur in einem Merkmal unterscheidet. Zu den Merkmalen gehören: Farbe (hell/dunkel); Größe (groß/klein); Anzahl der Arme (ein/zwei); Zubehör (nichts/Popcorn/Sonnenbrille). Die gefundene Karte lege ich auf die Startkarte und so sammle ich ein Schwein nach dem nächsten.
Mit der Zeit verwandelt sich mein helles, großes Schwein (links) in ein kleines, dunkeles Schwein (rechts).



Jeder sammelt so lange, bis jemand meint, dass es für ihn nicht mehr weiterginge. Wenn die Person Recht hat, bekommt sie als die "schnellste" eine Zusatzkarte als Bonus. Anschließend wird überprüft, ob jemand beim Sammeln einen Fehler gemacht hat. Und Fehler werden in diesem Spiel hart bestraft! Ein Fehler und alle gesammelten Karten sind futsch und man erhält keinen einzigen Punkt für diese Runde. Wenn man jedoch keine Fehler gemacht hat, zählt jede Karte als ein Punkt!

Sieger der Spieles ist derjenige, der in 3 Runden die meisten Karten beziehungsweise Punkte gesammelt hat.

Fazit: Ein schnelles, schönes Spiel für jüngere Spieler im Grundschulalter. Für mich war es etwas zu einfach beziehungsweise zu simpel gestrickt. Vielleicht ist das Spiel etwas besser, wenn man Pick-a-Pig mit Pick-a-Dog kombiniert und mit mehr Personen spielt? Pick-a-Dog ist quasi das gleiche Spiel nur mit einem Hund statt eines Schweines, so simpel ist das. Aber leider gibt es (noch?) kein Pick-a-Cat...

Fakten: Kinder-Kartenspiel
Spieler: 2-5
Spielzeit: ca. 15 Minuten
Altersempfehlung: Ab 6
Webseite: http://www.jollythinkers.com/edb/boardgame-show.asp?refno=430

Sonntag, 28. Oktober 2012

Spielemesse Essen 2012 - Teil 1

Ich muss zugeben, dass der letzte Eintrag viel zu lange her ist. Aber gibt es einen besseren Anlass, als die "Internationalen Spieletage SPIEL" in Essen, um wieder kontinuierlich zu schreiben? Ich glaube nicht! Ich werde die Spiele, die ich ausprobiert habe in mehreren Blogposts relativ kurz beschreiben.

Hubbly Bubbly Brew

Das erste Spiel, das ich auf der Spielemesse ausprobiert habe, hat sich, so viel nehme ich schon vorweg, als das beste ausprobierte Spiel herausgestellt. Als kleine Schülerin einer Hexenschule muss ich vier Tränke erstellen und dabei schneller und besser sein, als meine Mitschüler. Ein Trank besteht immer aus 4 unterschiedlichen Komponenten, die in pflanzlich, chemisch, fest und flüssig aufgeteilt werden. Jede Zutat gehört einer dieser Komponenten an, weist eine der vier Farben violett, rot, grün und blau auf und gibt unterschiedlich viele Punkte, wenn der Trank beendet ist.
Wenn der Trank nur aus Zutaten besteht, die eine Farbe aufweisen, gibt es am Ende Zusatzpunkte, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können.
Klingt einfach, wenn die Mitschüler nett wären und mich bei meiner Arbeit nicht stören würden. Aber sie klauen mir meine Zutaten, vertauschen Ingredienzien oder machen einfach nur Chaos!

Fazit: Insgesamt bietet dieses Familienspiel sehr viel Unterhaltung, weil es sehr viel Interaktion und kleinere Gemeinheiten bietet. (Hier ein Blick auf das Design)

Fakten: Familien-Kartenspiel
Spieler: 2-4
Spielzeit: ca. 15-30 Minuten
Altersempfehlung: Ab 6
Webseite: www.hubblybubblybrew.com




Freitag, 10. August 2012

Avadon

Die schwarze Burg

Das lange, harte Training hat sich entlich ausgezahlt und Avadon hat mein wahres Potential erkannt. Ich, Sevoratha, wurde als Hand von Avadon angenommen. Ich darf für König Redbeard und den Pakt kämpfen. Wir Hände Avadons tuen alles in unserer Macht stehende, um Avadon und den Pakt zu beschützen. Wie wir das am besten bewerkstelligen, erfahren wir entweder von den sozenannten Herzen, oder König Redbeard persönlich. Denn nur sie wissen wirklich was im Land vor sich geht und wie es beschützt werden kann.

Im Prinzip sind alle Länder außerhalb des Paktes, auch Farlander genannt, unsere Feinde. Sie gehören nicht zu den fünf großen Nationen die sich für den Pakt zusammengeschlossen haben. Sie warten nur darauf, dass Avadon geschwächt ist und wollen es zerstören. Was gibt es ehrhafteres, als dies zu verhindern?
Screenshot aus Avadon: The Black Fortress

Nun stehe ich auf dem riesigen Vorplatz von Avadon und fühle mich ein wenig verloren. Die Tatsache, dass der Mann vor den Toren seine Hunde nicht ganz im Griff zu haben scheint, beruhigt mich auch nicht gerade...


Fakten: Oldschool-RPG
Spieler: Single-Player
Webseite: http://www.spidweb.com/avadon/

Dienstag, 3. Juli 2012

Shogun - Das Brettspiel

Wer wird der nächste Shogun?

Wir schreiben den Frühling des Jahres 1558 und ich,  Tokugawa Ieyasu, muss mich gegen Toyotomi Hideyoshi, Uesugi Kenshin, Takeda Shingen behaupten. Wir haben beschlossen, dass derjenige, der in zwei Jahren seine Provinzen am erfolgreichsten geführt hat, der neue Shogun werden soll. Und das ist mein Ziel: Shogun!

Jeder von uns herrscht derzeit über sechs Provinzen und momentan ist noch alles im Gleichgewicht. Wir alle verfügen über die gleiche Streitmacht und keine unserer Provinzen verfügt über einen Palast, Tempel oder Theater, aber das soll sich bald ändern. Derzeit habe ich 15 Gold, um mich um die Provinzen Ise, Shima, Hida, Etchu, Shinano, Echizen, Kozuke und Shimotsuke zu kümmern und diese zu verschönern. Aber wenn ich dort Paläste, Tempel oder Theater baue, so werden diese Provinzen auch für die anderen Daimyō attraktiv und es wird wahrscheinlich, dass sie diese übernehmen wollen. Also muss ich mich auch um meine Verteidigung kümmern. Außerdem muss ich Steuern eintreiben lassen, damit ich weiterhin Geld zur Verfügung habe. Reis muss ich auch aus einigen Provinzen einsammeln, denn wenn ich das nicht tue werden wir keinen Vorrat für den Winter haben und einige Leute würden verhungern.
Shogun - In Japan wird viel gekämpft.

Aber das beides gefällt den Untertanen der Provinzen überhaupt nicht. Einmal im Jahr kann man zwar entweder Geld oder Reis in einer Provinz einholen, ohne Gefahr zu laufen, dass es dort einen Aufstand gibt, aber beim zweiten Mal kommt es bereits zu einer Revolte in der betroffenen Provinz. Zur Not kann ich diese zwar mit meinen Samurai zerschlagen, aber höchstwahrscheinlich verliere ich einen Teil meiner Truppe. Wenn zu wenige Samurai in der Provinz sind, dann kann ich sogar die Provinz verlieren und sie wäre anschließend wieder unabhängig. Besonders schlimm wäre es, wenn ich dort bereits Gebäude gebaut hätte, denn davon würde ich nicht mehr profitieren.

In jeder arbeitsfähigen Jahreszeit, also außer im Winter, kann ich einen Palast, einen Tempel und ein Theater bauen. Ein Palast kostet 3 Gold, ein Tempel 2 Gold und ein Theater 1 Gold. Jedes Gebäude gibt mir am Ende des Jahres einen Anerkennungspunkt. Wenn ich am Ende des Jahres die Mehrheit der Paläste in einer Region halte, dann werden mir dafür sogar 3 Anerkennungspunkte gutgeschrieben. Die Mehrheit der Tempel bringt 2 und die Mehrheit an Theatern einen Punkt. Auch jede Provinz, die ich kontrolliere bringt mir am Ende jedes Jahres einen Punkt. Aber viele Provinzen zu kontrollieren ist nicht einfach, da die Streitmacht weiter verteilt ist und, weil jede Provinz im Winter versorgt werden will.

Ich kann pro arbeitsfähige Jahreszeit nur von einer Provinz Reis einsammeln, egal wie viele Provinzen ich kontrolliere. Die besten Provinzen bringen bis zu 5 Reisvorräte, die schlechtesten nur 2. Wenn ich im Frühjahr, Sommer und Herbst insgesamt 12 Reisvorräte einsammle, dann könnte ich theoretisch 12 Provinzen über diesen Winter bringen. Aber die Winter können hart sein und es können anderen Unglücke passieren, sodass mir von den 12 vorbereiteten Vorräten nur noch 8 übrig bleiben. Solche Ereignisse treffen zwar auch die anderen Daimyō, aber jede nicht versorgte Provinz kann zu Aufständen führen. Und diese Auswirkungen habe ich bereits erläutert.

Zu guter Letzt kann ich in jeder Arbeitssaison die Provinzen mit neuen Truppen verstärken. Fünf Truppen kosten 3 Gold und drei Truppen kosten 2 Gold. Für ein Goldstück kann ich eine Truppe in eine Provinz einberufen und beliebig viele Samurai aus dieser Provinz in eine angrenzende Provinz schicken. Aber Truppen sind ja nur dann sinnvoll, wenn es auch Kämpfe gibt. Es gibt zwei mögliche Kampfphasen, in denen man eine Provinz angreifen kann. Eigentlich sind alle Aktionen (Gebäude erreichten, Steuern und Reis eintreiben, Truppen einberufen) optional, aber es wird wohl keinen Daimyō geben, der darauf verzichtet Gold oder Reis einzutreiben. Den Kampf sollte man sich jedoch wohl überlegen. Denn wenn ich mich dazu entschließe mit einer meiner Provinz etwas anzugreifen, so gibt es kein Zurück mehr und ich muss mit den einem Teil der Truppen aus dieser Provinz angreifen. Auch wenn sich die Lage zu diesem Zeitpunkt zu meinem Nachteil verändert hat.

Wenn ich meine Strategie für den Frühling plane, dann kann ich in jeder Provinz höchstens eine Aktion ausführen. Ich kann also nicht aus Shinano erst den Reis einsammeln, neue Samurai-Truppen hinschicken und dann noch ein Gebäude dort bauen. Dadurch werde ich gezwungen, eine Provinz nicht außerordentlich zu bevorzugen. Ich kann zwar immer noch entscheiden, dass Shimotsuke meine kulturelle Hauptstadt wird, indem ich dort über mehrere Jahreszeiten überwiegend Gebäude baue, aber dafür kann diese Provinz nicht gleichzeitig mein militärischer Stützpunkt sein.

Sommer 1504

 Meine Provinzen haben sich ganz gut entwickelt, aber auch die anderen Daimyō kümmern sich um deren Provinzen. Ich habe leider schon Aufstände erlebt, aber diese noch niederschlagen können. Viel mehr Angst macht mir jedoch  Takeda Shingen, der seine Truppen direkt bei mir an der Grenze stationiert hat. Soll ich weiter in Ungewissheit leben, oder meine leicht stärkere Truppe gegen ihn in den Kampf schickten? Ich entscheide mich für letzteres.

Der Kampf, der ist schon etwas Besonderes. Bevor die Daimyō ihre Truppen gegeneinander hetzen, müssen diese durch den mysteriösen Turm geschickt werden. Das Problem ist, dass sich einige Truppen im Turm verirren und im Kampf nicht vorhanden sind, obwohl man diese doch so unbedingt braucht. Sie sind in der Regel nicht desertiert, sondert tauchen auch mal unverhofft in einem anderen Kampf wieder auf und kämpfen wieder auf der eigenen Seite. Es gab mal eine berühmte Schlacht zwischen Toyotomi Hideyoshi und Uesugi Kenshin. Hier hatte Daimyō  Toyotomi Hideyoshi 7 Truppen durch den Turm in den Kampf geschickt und nur 3 sind wieder herausgekommen. Uesugi Kenshin hatte hingen nur 4 verteidigende Truppen und diese sind alle wieder aus dem Turm herausgekommen. Trotz der großen Übermacht von 7 zu 4 hatte der verteidigende Daimyō Uesugi Kenshin seine Provinz halten können, da im Kampf nur noch 3 angreifende Truppen übrig waren. Somit konnte eine letzte Truppe diese Provinz halten. Aber dieses Glück hatte sich im folgenden Kampf wieder gewendet. Uesugi Kenshin hatte  Toyotomi Hideyoshi in einer anderen Provinz  mit 5 zu 2 angegriffen, aber nach dem Turm stand es nur noch 4 zu 5. Die Truppen des ersten Kampfes sind auf einmal 30 km weiter westlich aufgetaucht und haben verhindert, dass diese Provinz verloren wurde. Aber meistens sind die Auswirkungen des Turms nicht so dramatisch. Und prinzipiell gilt immer noch, dass je höher der Vorteil am Anfang, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass man den Kampf wirklich gewinnt.

Zurück zu meinem Problem. Ich habe 6 Truppen und Takeda Shingen hat 3 in seiner Provinz. Eine Truppe muss ich bei mir stehen lassen, sonst würde sich diese Provinz sofort als unabhängig erklären. Also kämpfen 5 meiner Samurai-Gruppen gegen 3 seiner. Wir müssen unsere Truppen durch den mysteriösen Turm schicken und heraus kommen 3 gegen 3. Eigentlich bedeutet das, dass die Provinz unabhängig ist, weil sich alle Kämpfer gegenseitig töten. Aber einige Bauern der Provinz sind mit der Führung von Takeda Shingen nicht zufrieden, weil er schon Steuern von Ihnen eingetrieben hat und sie hoffen, dass es unter meiner Führung besser wird. Deswegen stürzen sich zwei kleine Gruppen verzweifelter Bauern auf die Samurai des Gegners und stellen sich ihm in den Weg. Dadurch, dass dieser kurz abgelenkt und damit beschäftigt waren diese Bauern abzustechen, habe meine Leute die Gunst der Stunde genutzt, um sich besser zu positionieren und so konnten sie die gegnerischen Samurai töten. Ich habe dank der Bauern nur eine meiner Truppen verloren. Ich will diese Provinz später mit einem neuen Theater belohnen.

Frühjahr 1505

Die zwei Jahre sind vorbei und obwohl ich das größte Imperium beherrsche bin ich nicht Shogun geworden. Ich hätte mich wohl mehr um die Kultur kümmern und mehr Reis eintreiben sollen. Ich habe in diesem Winter eine Provinz verloren... Aber was hätte ich tun sollen? Der Winter war außerordentlich hart und ich habe fünf Vorräte verloren! Somit kam es zu drei Aufständen, die ich nicht alle niederschlagen konnte...

Ich muss mich beugen und darauf hören, was Takeda Shingen der neue Shogun zu sagen hat.

Fakten: Strategie-Spiel
Spieler: 3-5
Spielzeit: 120 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.queen-games.de/index.php?id=2028

Dienstag, 26. Juni 2012

Civilization 5 - Gods and Kings


Lang lebe Isabella Königin von Spanien!

Meine erste Stadt Madrid gründe ich direkt am Meer. Diese tolle Aussicht will ich mir für meinen Regierungssitz nicht nehmen lassen. Jetzt will ich mich schnell auf die Suche nach Stadtstaaten, natürlichen Wundern, Ruinen und anderen großen Zivilisationen begeben. Ein klarer Plan, für den ich sogar schon einen Krieger und einen Späher zur Verfügung habe.

Screenshot Civ 5 - Meine kleine Hauptstadt Madrid
Leider wird aus dem tollen Plan nichts, da ich schon nach kurzer Zeit mit meinem Späher auf Barbaren stoße. Diese erlegen zwar meine mutige Truppe nicht, aber so ein Barbarenlager kann ich um meine Heimatstadt nicht dulden. (Ich will ja nicht riskieren, dass diese meine einzige Stadt angreifen.) Also müssen meine Krieger das tun, wofür sie wirklich bestimmt sind: kämpfen! So ein kleines Barbarendorf nimmt man mit einer Kriegertruppe nicht an einem Tag ein. Also führe ich zwei Angriffswellen auf das Dorf aus und lasse meine Krieger danach etwas kurieren. Glücklicherweise sind meine Männer besser im Regenerieren, als die Barbaren, denn sonst könnte ich dieses Dorf nicht so schnell einnehmen. Etwas gestärkt folgt die dritte Angriffswelle mit der ich dieses unzivilisierte Dorf vernichte. Hierbei erbeute ich noch 25 Gold, was momentan noch gar nicht so wenig ist.

Mit den Spähern entdecke ich ein natürliches Wunder: Mt. Fuji. Jetzt weiß ich auch schon, wo ich meine nächste Stadt bauen will. Denn dieses Wunder bringt einer normalen anliegenden Stadt einige Boni, wie Glauben +3, +2 Gold und +3 Kultur. Für mich werden diese Erträge jedoch aufgrund meiner Zivilisationseigenschafft verdoppelt. Außerdem befinden sich hier Kühe und vielleicht noch andere nützliche Ressourcen, von denen ich noch nichts weiß? Aber es soll noch Jahre dauern, bis ich meine zweite Stadt wirklich gründen kann. Denn es gibt so vieles, das ich noch in meinem Kapitol errichten muss. Wegen der anderen Barbaren um meine Siedlung herum brauche ich noch einen Kriegertrupp. Für ein schnelleres Wachstum meiner Stadt benötige ich aber auch einen Kornspeicher. Achja, einen Arbeiter brauche ich ja auch, damit die Felder besser bewirtschaftet werden.

Und worauf soll sich Madrid konzentrieren? Die Produktion oder auf Nahrungsmittel oder doch lieber auf Gold? Wenn ich anfangs eher einen Fokus auf Nahrungsmittel setze, habe ich bald mehr Personen, die die Felder bearbeiten können. Also kann ich danach effektiver auf Produktion setzten. Aber bis der Kornspeicher, mit dem ich +2 Nahrungsmittel produziere, fertig ist, dauert es 12 Runden, eine halbe Ewigkeit.

Screenshot Civ 5 - Hier bestimme ich die Produktion.
Also erkunde ich weiter mit meinem Späher und entdecke ein paar Stadtstaaten. Auch diese werden von den Barbaren in der Umgebung verunsichert. Wenn ich denen helfe, steige ich in deren Gunst. Sie sind dann nicht mehr neutral mir gegenüber, sondern mit mir befreundet. Aber so eine Freundschaft ist noch nicht viel Wert. Erst wenn wir Verbündete sind, bieten mir die Stadtstaaten wirkliche Vorteile. Manche versprechen mir militärische Einheiten, andere Luxusgüter oder Ressourcen. Ja, auf so etwas will ich nicht verzichten und ich bemühe mich deren Aufträge zur vollkommenen Zufriedenheit zu erfüllen.

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Meine Erfolge, wie das Erbauen der Pyramiden, haben sich wohl rumgesprochen und Neid ausgelöst. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Schweden mir den Krieg erklärt haben. Nunja, ein weiterer Grund fiele mir doch noch ein... meine geringe Verteidigung. Denn außer den paar Kriegern, die in weit entfernten Ländern primitive Barbaren vernichten, habe ich nicht viel, das meine drei Städte verteidigt. Nun muss ich das leider ganz schnell ändern. Die Krieger werden zurückgerufen, die Produktion der Kornkammer in der neuen Stadt eingestellt und stattdessen wird für ein kleines Vermögen noch eine zweite Kriegstruppe gekauft. In meiner Hauptstadt werden Komposit-Bogenschützen rekrutiert und auch hier musste das andere Bauprojekt vorläufig auf Eis gelegt werden.

Nun fallen auch meine Einnahmen nicht mehr so groß aus, denn all diese Einheiten kosten. Und eigentlich wollte ich doch nur friedlich vor mich hinleben und meine Kultur verbreiten. Mit der eilig einberufenen Armee schaffe ich es die erste Angriffswelle aus zwei Kriegern und einem Bogenschützen zurückzuschlagen. Hierbei hat die Stadt mitgeholfen, da ich hiermit pro Runde auch einmal angreifen kann.

Aber so schnell geben die Schweden nicht auf und schicken immer wieder Truppen zu mir. Jetzt ist deren Überraschungseffekt jedoch verflogen und meine Stadt vorläufig gesichert. Dennoch will ich, dass der Krieg mit Schweden beendet wird und frage nach einem Friedensvertrag. Ja, die meisten Nationen wären jetzt zum Angriff übergegangen, aber für mich ist dieser Krieg eine nutzlose Geldverschwendung, die ich schnellstmöglich beenden will. Wenn ich keine Reparationszahlungen verlange, willigt er auch ein. Jetzt haben meine Arbeiter wieder was zu tun, denn viele mühsam aufgebauten Verbesserungen wurden zerstört.

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Fortsetzung folgt (?)

Fakten: Strategie-Spiel
Spieler: Single- und Multi-Player (aktuell im LAN-Modus gespielt)
Altersfreigabe: 12 Jahre
Webseite: http://www.civilization5.com/

Dienstag, 19. Juni 2012

Dear Esther



So hieß mein kurzer Ausflug auf eine (einsame?) wunderschöne Insel in Schottland. Ich kann will niemandem zu viel vom eigentlichen Spiel verraten...Deswegen schreibe ich nur so viel:


Screenshot Dear Esther - Wo bin ich?
Screenshot Dear Esther - Verfallenes Haus
Die Insel selbst ist beeindruckend und wunderschön, weshalb es Spaß macht diese zu erkunden. So gesehen hat sich mein Ausflug gelohnt und ich habe diese Reise genossen. Aber aus der Erzählung bin ich nicht wirklich schlau geworden. Genau genommen, hat es mich eher verwirrt zurückgelassen...Würde es helfen, das "Spiel" noch einmal zu spielen? Und kann man "Dear Esther" überhaupt verstehen?... Ich weiß es nicht!

Fakten: Erkundungs-Spiel
Spieler: Single-Player
Altersfreigabe: -
Webseite: http://dear-esther.com/

Dienstag, 12. Juni 2012

King of Tokio

Nur King Kong hatte es einfach

In Tokyo steht wie jedes Jahr seit 3106 eine neue „Invasion“ bevor und die seltsamsten Wesen versuchen diese Stadt für sich zu erobern. Ich habe von allen anwesenden potentiellen Eroberern die wohl weiteste Reise hinter mich gebracht. Ganze 1 000 Lichtjahre musste ich zurücklegen, aber dieses große Spektakel konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich heiße zwar eigentlich ααπγβ, aber die anderen hier nennen mich einfach Alienoid. Dieses Jahr kämpfen noch Space Bunny, Gigazaur und Kraken mit mir um die Vorherrschaft in Tokio.
Alienoid - Der neue King Kong aus dem Weltall?

Genau genommen ist es keine echte Invasion, viel eher eine „Universumsmeisterschaft“, kurz UM genannt. Es gibt klare Regeln, wie gekämpft wird und wer sich am Ende des Wettkampfes „King of Tokyo“ nennen darf. Jeder von uns beginnt mit 10 Lebenseinheiten, 0 Energiestein und 0 Siegessternen. Für jeden Schlag, den wir von einem Gegner einstecken, verlieren wir einen Lebenspunkt. Wer bei 0 Leben landet, scheidet aus. Aber das eigentliche Ziel besteht darin, 20 Siegessterne zu sammeln. Wie das geht, will ich gleich zeigen, da ich dieses Jahr beginne.
Ich werfe mit 6 magischen Würfeln. Mein Ergebnis besteht aus: Blitz, Blitz, Herz, Herz, 1, 1.

Weil mir das erste Wurfergebnis nicht gefällt, darf ich bestimmen mit welchen Würfeln ich nochmal würfeln will. Hiervon will ich eigentlich kein Ergebnis behalten, also werfe ich mit allen Würfeln: Klaue, Klaue, 1, 1, 2, 3. Wieder nur Mist. Eine Klaue lege ich zur Seite und würfle mit den restlichen vier Würfeln: Blitz, 1, 1, 3, 3. Also muss ich mich mit dem folgenden Ergebnis zufrieden geben: Blitz, Klaue, 1, 1, 3, 3. Dieses Ergebnis muss ich akzeptieren, obwohl es mir überhaupt nicht passt, denn ich darf maximal drei Mal würfeln.  
Das kompakte Tokyo wurde von Gigazaur eingenommen.

 

Was habe ich von diesem Ergebnis?

Nun, für jedes Blitzsymbol am Ende meines Wurfes, erhalte ich einen Energiestein. Diese kann ich über mehrere Runden sammeln. Mit 3 bis 7 Energiesteinen kann ich mir eine von drei verfügbaren Zusatzfunktionen kaufen. Aber eigentlich brauchen das nur die Schwachen, also ich nicht! Wer beispielsweise 7 Energiesteine bezahlt, kann einmal sterben und wird mit 0 Siegespunkten wiedererweckt. Nachdem eine Zusatzfunktion gekauft wurde, wird dort wieder eine neue Zusatzfunktion hinzugefügt, sodass wir immer aus dreien auswählen können. 

Bei meinem ersten Wurf hatte ich noch ein Herz geworfen. Aber da ich es nicht gebraucht habe, habe ich diesen Würfel abermals gewürfelt und diesen Effekt nicht erhalten. Eigentlich ist das Herzsymbol auch nur was für Weicheier, aber andererseits ist es doch manchmal recht nützlich. Für jedes Herzsymbol können wir einen Lebenspunkt zurückerhalten. Aber zum einen kann man nicht (ohne Weiteres) über 10 Lebenspunkte hinauskommen und wenn man sich in Tokyo befindet, kann man sich dort auch nicht regenerieren. Da ich aber noch 10 Lebenspunkte habe, wollte ich dieses Ergebnis nicht behalten.

Das letzte Symbol ist eine Klaue, mit dieser verteilt man Schaden an die anderen Mitstreiter. Wenn man alle anderen Mitstreiter außer Gefecht gesetzt hat, hat man auch gewonnen, aber das ist gar nicht so einfach und passiert nur etwa alle 10 Jahre. Da ich diese UM eröffnet habe, befindet sich noch niemand in Tokyo und das bedeutet, dass ich mit der Klaue Tokyo von den Menschen befreien und als erste King of Tokyo genannt werde (zumindest für kurze Zeit). Für den Einzug in Tokyo erhalte ich meinen ersten Siegespunkt. (Auf die normale Funktionsweise der Klaue gehe ich gleich ein.)

Nun zu den Zahlen. Auch hierüber kann man Siegespunkte sammeln. Aber für meine Kombination gibt es keine Punkte, denn man muss nach dem letzten Wurf drei gleiche Zahlen haben, um ein Mal die gezeigte Zahl als Siegespunkte gutgeschrieben zu bekommen. Also, hätte ich 1, 1, 1 geworfen, hätte ich einen weiteren Siegespunkt erhalten. Ähm, wow… aber den habe ich mir ja nicht einmal verdient. Bei 3, 3 ,3 gäbe es wiederum 3 Siegespunkte und das ist nicht schlecht.

Am Ende meiner Runde habe ich also 1 Siegespunkt, weil ich Tokyo eingenommen habe und einen Energiestein.

 

Space Bunny-Runde

Space Bunny hat am Ende seines Wurfes 2, 2, 2, ein Herz, Herz und eine Klaue gewürfelt. Für die Zahlen erhält Space Bunny zwei Siegespunkte. Das Herz bringt nichts, da Space Bunny Immer noch über 10 Lebenspunkte verfügt. Nun, da ich in Tokyo bin, habe ich alle Aggressionen auf mich gezogen und erhalte für jede Klaue am Ende eines Wurfes einen Lebenspunkt abgezogen. Jetzt kann ich entscheiden, ob ich mich jetzt schon aus Tokyo zurückziehe und diese Metropole Space Bunny überlasse. Wenn ich das machen würde, bekäme Space Bunny einen Siegespunkt für den Einzug in Tokyo und Space Bunny würde alle kommenden Klauen von seinem Leben abziehen müssen. Aber weil ich noch so viele Lebenspunkte habe, bleibe ich noch in Tokyo. Wenn ich es eine ganze Runde hier aushalte, bekomme ich in meinem Zug 2 Siegespunkte und die will ich mir nicht entgehen lassen.

 

Gigazaur und Kraken

Die beiden haben zwar keine Siegespunkte erhalten,  mir jedoch mit deren letzten Würfen insgesamt 5 Schadenspunkte zugefügt, sodass ich nur noch 4 Leben habe. Und ich kann mich in meiner Runde nicht heilen. Aber so schnell wollte ich Tokyo nicht aufgeben. Die Chance, dass Space Bunny gleich 4 Klauen würfelt ist so gering, dass ich das Risiko eingegangen bin. 

 

Alienoid schlägt zurück

Ich werfe zwei Klauen, zwei Herzen, einen Blitz und eine 3. Bis auf die Klauen werfe ich alle Würfel abermals und erhalte Klaue, Herz und 2, 3. Da ich mich, wie bereits erwähnt, in Tokyo nicht heilen kann und mir eine 2 und eine 3 auch nichts bringen, will ich diese Runde Rache ausüben. Beim letzten Wurf erhalte ich noch zwei 2er, die mir leider nichts bringen und einen Blitz. Also habe ich drei Klauen, zwei 2er und einen Blitz.

Das beste sind die 3 Klauen, die ich geworfen habe. Nun da ich King of Tokyo bin, kann ich es den anderen Heimzahlen, jeder Mitspieler erhält nun 3 Schadenspunkte von mir, sodass alle außer mir auch nur noch 7 Lebenspunkte haben. Da Space Bunny mich in seiner Runde nicht getroffen hat, bin ich zwar in Tokyo geblieben, jedoch habe ich Gigazaur gerne Platz gemacht, insbesondere, weil er mir zwei Schadenspunkte zugefügt hat. Nun sollte ich alles daran setzen, mich in meiner Runde zu heilen.

 

Das Ende

…ist nicht so ausgefallen, wie ich es gerne hätte. Der Feige Gigazaur war so gut wie nie „King of Tokyo“ und dennoch hat er mit 3 Lebenspunkten den Titel erhalten, weil er als erstes 20 Siegespunkte erhalten hat. Meine Kampfkraft hat mir diesmal nicht so viel gebracht. Ich konnte zwar Kraken ausschalten, aber mit nur 11 Siegespunkten bin ich auf dem dritten Platz gelandet, weil Space Bunny bereits 18 Siegespunkte gesammelt hatte. Ich hätte ihn nur noch einmal erwischen müssen und dann hätte ich ihn auch ausgeschaltet. Nun, nächstes Jahr wird γβαπα kommen und unsere Rasse vertreten. Ich hoffe der Titel „King of Tokyo“ wird dann nächstes Jahr an uns gehen.

Fakten: Spaß-Spiel
Spieler: 2-6
Spielzeit: ca. 30 Minuten
Altersempfehlung: Ab 8
Webseite: http://www.heidelbaer.de/einzelansicht-spiel/spiel/king_of_tokyo/
 

Dienstag, 5. Juni 2012

Limbo

Gefangen in einer dunklen Welt


Ich liege am Boden in einer fremden Welt. Alles um mich herum ist schwarz oder grau. Wo bin ich hier? Was mache ich hier?
Ich hebe meinen Kopf und sehe, dass ich mich in einem dunklen Wald befinde, aber viel mehr als riesige Bäume, Geäst und Gräser kann ich in dieser Dunkelheit nicht erkennen.

Screenshot: Limbo - Eine unheimliche Welt
Länger als nötig will ich hier nicht liegen bleiben, da der Boden kalt und wegen des ganzen Nebels noch dazu feucht ist. Nur wo soll ich hingehen? Werde ich weitere Menschen treffen? Ich gehe langsam durch diese dunkle, stille Welt. In der Ferne sehe ich einen kleinen See mit einem Boot. So kann ich auf die andere Seite des Sees kommen.

Screenshot: Limbo - Romantische Bootsfahrt?
Ich springe auf der anderen Seite des Sees wieder vom Boot und will meinen Weg fortsetzen, aber hier komme ich zunächst nicht weiter, weil die Böschung zu steil und zu hoch ist, sodass ich dort nicht hochklettern kann. Soll ich wieder umkehren? Oder hier warten, bis mich jemand hier findet?

Ich sehe mir das Boot genauer an und entdecke einen Griff, an dem ich das Boot auf das Land ziehe. Ich klettere auf das Bootsheck und springe auf die Böschung. Nun kann ich meinen Weg fortsetzen.

Screenshot: Limbo - Wie komme ich hier weiter?
Nach ein paar Minuten Fußmarsch sehe ich auf dem Boden zwei aktive Bärenfallen liegen. Beide kann ich bestimmt nicht überspringen. Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn ich aus Versehen hineintreten würde? Wahrscheinlich würde ich vollkommen zerfetzt werden. Nun muss ich mir einen sicheren Weg überlegen...



Screenshot: Limbo - So will ich nicht enden.

Fakten: Rätsel-Spiel
Spieler: Single-Player
Altersfreigabe: 16 Jahre
Webseite: http://limbogame.org/

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Ich habe das Spiel gerne gespielt und muss zugeben, dass das Sterben ganz schön brutal sein kann. Aber, da das ganze Spiel ist in schwarz-weiß gehalten ist, ist mir das nicht besonders aufgefallen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass das Spiel ab 12 Jahren freigegeben wäre. Nun habe ich aber erfahren, dass es von der USK ab 16 eingestuft wurde. Das hat mich schon etwas überrascht. Aber sehr viel erstaunlicher finde ich die PEGI Einstufung: Ab 18! Hier frage ich mich wirklich, worauf diese Einstufung basiert.

Was meint ihr, ist diese Einstufung gerechtfertigt?

Dienstag, 29. Mai 2012

Wie ich die Welt sehe

...und das ist manchmal ganz schön komisch.

1. Runde
Ich lese die erste offenliegende MeineWelt-Karte vor: "Taschendiebe sind heutzutage in Banden organisiert. Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch ES."

Nun suchen sich meine Mitspieler eine passende ES-Karte, aus ihren 12 Vorratskarten, heraus. Auf den ES-Karten steht jeweils ein Begriff, der im besten Fall gut zu dem von mir vorgelesenen Satz passt. Jeder Mitspieler legt eine ES-Karte verdeckt in die Mitte des Tisches. Dann wird vom ES-Nachziehstapel eine weitere, unbekannte Karte hinzugefügt. Somit gibt es eine ES-Karte mehr, als Mitspieler. Die Karten werden gemischt und mir gegeben, sodass ich sie laut vorlesen kann.

"Taschendiebe sind heutzutage in Banden organisiert. Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Michelle Hunziker."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Beach-Volleyball."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch Leuchtkondome."
"... Sie lenken ihre Opfer ab, z.B. durch die Chippendales."

Nun, wie sehe ich die Welt? Welche Antwort gefällt mir am besten? Nun, ich bin kein Mann und lasse mich durch Beach-Volleyball-Spielerinnen nicht so schnell ablenken. Wenn die Banden Frauen-Handtaschen klauen wollen, dann klappt es bestimmt mit den Chippendales. Ich wähle also "die Chippendales" als Antwort. Die Person, die diese ES-Karte gelegt hat, erhält nun einen Punkt und die MeineWelt-Karte, denn die Anzahl der Punkte wird über die Anzahl MeineWelt-Karte dargestellt. Die anderen beiden Mitspieler ziehen eine neue ES-Karte, sodass sie für die nächste Runde wieder aus 12 ES-Karten die beste Antwort aussuchen können.

2. Runde
Die Person, die gewonnen hat, darf nun die nächste MeineWelt-Karte vorlesen: "Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach ES."

Ich darf nun auch meinen 12 ES-Karten die beste Lösung heraussuchen. Die beste Lösung ist natürlich immer die, die der Vorleser auswählt. Also suche ich die ES-Karte heraus, von der ich ausgehe, dass sie dem Vorleser gefällt. Mit Wörtern wie: ein Trostpreis, Schloss Neuschwanstein, parfümiertes Büttenrandpapier, Blondinenwitze, bulgarische Schulfilme, Tempo 30, eine Ganzkörpermassage, das Meer, Nachhilfestunden, das Deutsche Turnfest, Pamela Anderson und eine Reifenpanne, ist das gar nicht so einfach.

Ich entscheide mich für "bulgarische Schulfilme", denn die Kriminalisten wollen auch ihren Spaß. Also lege ich meine Karte in die Mitte. Wenn alle Karten beisammen sind, wird wieder gemischt und vorgelesen:

"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach Abwasch."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach bulgarischen Schulfilmen."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach LSD."
"Erfahrene Kriminalisten suchen am Tatort routinemäßig nach Drachen."

Der Vorleser entscheidet sich für LSD, aber niemand gibt vor, diese Karte gelegt zu haben. Kann es sein, dass der "Zufall" den Vorleser am besten kennt? Nun ja, das ist nicht mein Problem, sondern der des Vorlesers. Er muss nämlich seinen hart erkämpften Punkt aus der letzten Runde wieder zurückgeben. Dafür darf er aber auch wieder eine ES-Karte ziehen, sodass er insgesamt immer noch 12 Karten besitzt. Auch alle anderen ziehen wieder eine ES-Karte.


3. und weitere Runden
Es liest wieder die gleiche Person wie in Runde 2 vor, weil diese Person verloren hatte und auch ansonsten verläuft die Runde so, wie die vorige. Der Gewinner einer Runde wird immer zum neuen Vorleser. Je mehr Punkte man hat, desto kleiner ist die Auswahl an ES-Karten und desto unwahrscheinlicher ist es, dass man eine tolle Antwort liefern kann. Bei 4 Spielern gewinnt man mit 7 Punkten.

Fakten: Spaß-Spiel
Spieler: 2-9
Spielzeit: 30+ Minuten
Altersempfehlung: Ab 10
Webseite: http://www.fatamorgana.ch/fatamorgana/fmspiele4.asp.

Dienstag, 22. Mai 2012

Uplink

Auch Hacker haben es nicht einfach!

Jeder fängt erst klein an, also auch ich, als Agent bei der Hacker-Vermittlung Uplink. Ich habe einen kleinen Computer mit 60Ghz und 24 Gq Speicher. Auch meine Bandbreite ist mit 1Gq/s noch sehr eingeschränkt. Aber Uplink hilft mir in diesem Gebiet Karriere zu machen und irgendwann zu den ganz großen Hackern zu gehören und das große Geld zu machen. Über den Gateway von Uplink bin ich weitgehend geschützt, sodass ich (eigentlich) auch im schlimmsten Fall nicht direkt im Gefängnis lande. Aber soweit soll es gar nicht erst kommen.

Screenshot der Aufträge bei Uplink
Die ersten Aufträge sind noch recht einfach: Ich muss in nahezu ungeschützte Systeme eindringen und entweder Daten löschen oder für den Auftraggeber kopieren. Im Idealfall lösche ich hinter mir noch die Log-Einträge und beende die Verbindung. Wie dicht mir meine Widersacher auf den Fersen sind, teilt mir ein kleines Programm mit, das ich für 300$ erstanden habe.

Die Bezahlung ist mit etwa 2000$ auch nicht schlecht, aber ich will nicht für immer auf der Stelle treten, sondern größere Aufträge erledigen. Diese sind aber riskanter: Ich habe also weniger Zeit zum Hacken und ich brauche auch neue Programme und Hardware. Bei einem Daten-Kopieren-Auftrag hatte ich nicht nachgefragt, warum dieser besser bezahlt wurde, als die anderen... Die Antwort habe ich erfahren, als ich meinem Auftraggeber die Datei zugesandt habe und er mir noch kein Geld überweisen wollte. Per E-Mail (dem gebräuchlichen Kommunikationsmedium) hat er sich beschwert, dass ich die Datei verschlüsselt zugesandt habe. Wenn ich den Auftrag beenden will, muss ich mir ein Entschlüsselungsprogramm kaufen, nur welche Version? Für 1000$ bekomme ich die erste Version, mit der ich aber nur Stufe 1 Verschlüsselungen knacken kann. 2000$ Stufe 2 und so weiter, bis Stufe 7 für entsprechend 7000$. Für diesen Auftrag würde mir Stufe 1 wohl ausreichen, aber da ich diese Version nicht günstiger Upgraden kann, würde ich langfristig gesehen 1000$ aus dem Fenster werfen. Aber die 7000$ könnte ich auch für eine bessere CPU gebrauchen, damit ich die Passwörter schneller knacken kann. Eine schwere Entscheidung steht bevor.

Langsam, aber sicher werde ich und meine Ausrüstung besser.

Fakten: Wirtschafts-Spiel
Spieler: Single-Player
Webseite: http://www.introversion.co.uk/uplink/

Montag, 14. Mai 2012

Kutschfahrt zur Teufelsburg

Ich bin Sarah Mac Mullin, von Beruf Schlägerin, und werde gleich von der Kutsche abgeholt, die mich in dieser kalten und finsteren Nacht zur Teufelsburg bringen soll. 

Denn heute ist ein wichtiger, entscheidender Tag! Heute wollen wir, die Bruderschaft der wahren Lüge, endlich die Macht über den Orden der offenen Geheimnisse erhalten. Das Problem ist nur, dass ich meine Brüder und Schwestern noch gar nicht persönlich kenne und selbst die Briefe haben wir nie mit unseren Namen unterzeichnet. Also weiß ich noch gar nicht, wem ich heute vertrauen kann und wem nicht. Die Devise lautet: Erfahre auf dem Weg zur Teufelsburg so viel wie möglich über die Mitreisenden und gib so wenig wie möglich selbst Preis. Vielleicht kann ich schon unterwegs einen kleinen Sieg für unsere Bruderschaft verzeichnen. Aber vorher steht eine lange Reise vor mir, bei der ich herausfinden sollte, wer noch zu meiner Bruderschaft gehört. Und wenn ich weiß, dass wir drei Kelche in unserem Besitz haben, dann kann ich unseren Sieg verkünden, aber alles zu seiner Zeit und ein Schritt nach dem anderen.

Die schwarze Kutsche fährt vor und ich steige mit meinem geheimen Koffer und meinem versteckten Dolch in die Kutsche hinein. Drinnen sitzen bereits drei weitere Leute. Die Frau im blauen Kleid stellt sich als Gundla von Hohenberg vor, der bärtige Mann mit dem Monokel nennt sich Basilius Kartov. Als letztes stellt sich Bruder Zacharias vor, den man an Hand seines Gewandes und des Kreuzes, als solchen leicht identifizieren kann. Ich setze mich auf den letzten freien Platz neben den Bruder.

In der Kutsche herrscht eine angespannte Atmosphäre vor und keiner will etwas sagen, um das bedrückende Schweigen zu brechen. Also fahren wir etwa zehn Minuten lang weiter und die Stille wird nur durch das Klappern der Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster unterbrochen. Wir beobachten uns gegenseitig, aber nur so lang die andere Person wegschaut. Irgendwer von denen gehört zu meiner Bruderschaft der wahren Lügen, nur wer? Ist es Gundla, Basilius oder Zacharias? Aber wenn ich nichts tue, werde ich nichts erfahren.

Ich biete Zacharias meinen geheimen Koffer zum Tausch gegen einen seiner Gegenstände an, denn wenn er dieses Angebot annimmt, erhalte ich einen weiteren Gegenstand. Und je mehr Gegenstände sich in meinem Besitz befinden, desto besser kann ich in den Angriff übergehen. Wenn ich aus einem Kampf als Sieger hervorgehe, muss mir die andere Person Ihre Papiere zeigen, die mir deren Gesellschaft und Beruf verraten. Alternativ kann ich mir die Gegenstände, die diese Person mit sich führt, ansehen und einen für mich behalten.

Warum soll Zacharias überhaupt meinen Koffer annehmen, wenn ich doch so eindeutig einen Vorteil durch den Tausch erhalte? Ganz einfach: Zum einen er kann einen schlechten Gegenstand loswerden und zum anderen er ist der Besitzer des Koffers, sodass er beim Tausch mit irgendwem auch einen Gegenstand erhalten würde. Wie erwartet nimmt Zacharias meinen Koffer an und ich kann einen Mantel zu meinen Gegenständen zählen. Der erste Bann ist gebrochen, es wird fleißig getauscht.
Ich sehe, wie mein Koffer und der zweite Koffer immer wieder den Besitzer wechseln. Jeder Mitreisende hat nun mindestens drei Gegenstände, aber sonst ist noch nichts bekannt. Und bisher habe ich noch keinen einzigen Kelch in meinem Besitz. Aber für den Sieg meiner Bruderschaft benötigen wir drei in unserem Besitz.


Aber das will ich nun ändern. Ich greife Basilius an. Zacharias stellt sich auf meine Seite. Zusammen hätten wir genug Kraft, um Basilius zu überwältigen und ich könnte erfahren, ob er in meiner Bruderschaft ist, oder nicht. Aber warum stellt sich Zacharias auf meine Seite? Er hätte doch nichts davon, wenn ich gegen Basilius gewinnen würde oder doch? Gehört er zu meiner Bruderschaft oder hält er diese Geheimnistuerei einfach nicht aus? Bevor ich diese Fragen beantworten kann, mischt sich Gundla ein und hilft Basilius aus. Zwei Angreifer und zwei Verteidiger. In diesem Zustand kann ich die Gesellschaft von Basilius nicht erfahren. Ist es das, worauf Zacharias spekuliert hat? Wusste er, dass ich mit diesem Angriff sowieso nicht erfolgreich sein würde? Wenn ich mich mit diesem Zustand zufrieden geben würde, erhielte ich als Entschädigung noch einen Gegenstand aus dem Vorrat. Aber ich habe noch einen Ass im Ärmel oder besser gesagt einen Dolch. Durch den Dolch erhalte ich einen Vorteil beim Angriff, aber den Überraschungseffekt habe ich nur einmal auf meiner Seite. Soll ich es wirklich jetzt schon ausspielen? Ja, ich greife Basilius zusätzlich mit meinem Dolch an, doch Gundla zückt ihre Peitsche und schlägt mir meinen Dolch aus der Hand. Sie hatte also auch eine Waffe versteckt. Nun, da mein Dolch auf dem Boden liegt und von der Peitsche umschlungen ist, kann ich den diese Runde wohl nicht mehr verwenden. Jetzt ist es wieder ein Patt. Aber nicht umsonst bin ich ein Schläger! Mit einem gut gesetzten Fausthieb, ist Basilius vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Ich sehe mir seine Papiere an.

Oh, vielleicht hätte ich doch nicht ganz so brutal sein sollen, denn der Hypnotiseur gehört auch der Bruderschaft der wahren Lügen an. Nun weiß ich, dass Gundla und Zacharias meine Feinde sind, aber dieses Wissen dürfen die anderen noch nicht erhalten. Denn sonst ist mein Vorteil verloren. Am besten gebe ich im nächsten Kampf vor, nicht mit Basilius im Team zu sein. Denn wenn Gundla lediglich erfährt, dass Basilius nicht bei ihr im Orden ist, dann könnte ich sie immer noch mit einer netten Gefälligkeitsgeste davon überzeugen, dass Sie bei mir im Team ist. Vielleicht erhalte ich dann einen der dringend benötigten Kelche von ihr?

...ich weiß, dass die Reise nun nicht mehr so lang ist. In ein paar Minuten müssten wir bei der Teufelsburg ankommen, aber den Sieg für die Bruderschaft werde ich schon jetzt verkünden. Ich bin mir sicher, dass Basilius zwei Kelche besitzt und ich den dritten. Die Perle, die es verhindert, dass ich den Sieg verkünde, bin ich in der letzten Runde losgeworden. Was wäre, wenn Basilius einen Kelch an die anderen abgegeben hätte und ich würde unrechtmäßig den Sieg verkünden? Es wäre eine Blamage! Es wäre der Untergang für die Bruderschaft der wahren Lügen. Aber das kann diesmal nicht der Fall sein. Ich wende mich an Gundla und Zacharias, halte meinen Kelch in die Höhe und sage: "Hiermit verkünde ich den Sieg für die Bruderschaft der wahren Lügen! Basilius, zeig denen deine zwei Kelche!" Ich sehe das Entsetzen auf dem Gesicht von Gundla und ich genieße diesen Moment der Überlegenheit. Dann wandert mein Blick zu Basilius, der auch erschrocken dreinschaut. Beschämt holt Basilius einen Kelch aus seiner Tasche. EINEN!...Zacharias zeigt den anderen Kelch und fragt: "Meinst du diesen zweiten Kelch?" Mein Herz setzt für einen Augenblick aus. Ich kann es nicht fassen! Ich schaue noch einmal in den Koffer, der sich in meinem Besitz befindet. Dieser hat schon so oft den Besitzer gewechselt, dass ich weiß nicht mehr, ob es derjenige ist, den ich mitgebracht habe oder, ob es der andere ist. Hektisch öffne ich ihn und jetzt, da keine weiteren Gegenstände mehr im Koffer sind, kann ich sehen, dass der Koffer einen doppelten Boden haben muss. Ich klopfe, drücke und ziehe panisch an den unterschiedlichsten Stellen. Plötzlich macht es klick und es öffnet sich eine Klappe. Darunter ist der letzte Kelch zu finden. Es ist geschafft! Wir haben gewonnen, wenn auch nicht so, wie ich es mir gewünscht habe, aber das spielt keine Rolle mehr.

Wir halten an. Basilius und ich steigen als Sieger aus der Kutsche aus. Es war ein hart erkämpfter Sieg und ich muss mit Basilius noch klären, warum er den zweiten Kelch nicht mehr hatte.

Die Reise ist vollbracht! Der Orden konnte einen Sieg verzeichnen!

Fakten: Intrigen-Spiel
Spieler: 3 - 8 (10)
Spielzeit: 30 - 60 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.ludocreatix.com/kutschfahrt/index.html


Montag, 7. Mai 2012

Löwenherz - Ein König kehrt zurück


Richard Löwenherz wurde 1189 zum König von England gekrönt. Aber in diesem Brettspiel geht es nicht direkt diese Person, aber um einen neuen König.

Ich versuche mich gegen die anderen drei Barone zu behaupten, suche mir die strategisch besten Plätze für meine drei Burgen heraus. Aber auch meine Kontrahenten platzieren Ihre Burgen nicht schlecht, sodass mir kein Platz für meine letzte Burg gefällt. Zu jeder Burg gehört ein Ritter, denn sonst kann ich kein Land für mich beanspruchen. Und das große Ziel, dass ich verfolge ist, mehr wichtiges Land zu besitzen, als die anderen Barone.

Nur wie erreiche ich das Ziel? In der ersten Phase des Spiels spiele ich hauptsachlich Zaun-Aktionskarten, um meinen Ritter und meine Burg einzupferchen, denn erst wenn diese beiden vollkommen eingeschlossen sind, kann ich nach und nach das Land um diese Burg herum in Anspruch nehmen und nur so kann ich Punkte für meinen Sieg scheffeln. Also spiele ich, wenn ich ausreichend Geld habe und ausnahmsweise die richtige Aktionskarte in der Hand halte, die Erweiterungskarte. Erweitere ich mein Land um eine Wiese, so bringt mir das, außer weiteren Bauern, gar nichts, denn dieses Land ist strategisch nicht wichtig. Wälder bringen mir einen Punkt, denn damit kann man Bauen und den nächsten Winter überleben. Aber wirklich wichtig sind die wenigen Städte, die mir ganze drei Punkte bescheren. Wenn ich für kurze Zeit sogar die Hauptstadt halten kann, werden mit 5 Punkte zugeschrieben. Aber, um dem permanenten Geldmangel entgegenzuwirken benötige ich Minen, am besten die vier Unterschiedlichen: Kupfer, Silber, Gold und Diamant. Wenn ich doch nur die vier kontrollieren würde, bekäme ich jede Runde 4 Geld, für jede unterschiedliche Mine je 1 Geld. In der Regel kann ich für 3 bis 7 Geld eine Aktionskarte ausspielen. Neben den Zaun- und Erweiterungs-Aktionskarten gibt es noch die Ritter-, Friedens- und Deserteur-Aktionskarten. Mit der Ritter-Aktionskarte kann ich einen Ritter in mein Land setzen und wenn ich mehr Ritter, als mein Nachbar habe, kann ich über eine Erweiterungskarte diesem Land wegnehmen (die einmal gesammelten Siegpunkte darf er aber weiterhin behalten). Wenn mein Nachbar mehr Ritter als ich hat, bin ich diesem aber nicht automatisch für immer ausgeliefert. Ich kann entweder selbst weitere Ritter für mein Land kaufen, sodass wir wieder im Gleichgewicht und "Freunde" sind. Oder ich spiele eine Friedenskarte, die mein Nachbar auch nicht verhindern kann. Somit habe ich zumindest an dieser Grenze nichts mehr von diesem Baron zu befürchten. Aber dieser Schritt muss wohl überlegt sein, denn auch ich kann dem Nachbarn an dieser Grenze kein Land mehr wegnehmen, egal wie viele Ritter ich besitze.
Oder ich spiele die Deserteurkarte mit der ich einen Ritter vom angrenzenden Gegner verschwinden lassen kann. Und wenn wir dadurch gleich viele Ritter haben, kann keiner Land vom Anderen stehlen.

Und so kämpfe ich um jedes Feld und komme meinem Sieg langsam immer näher. Eine Burg steht noch ohne Umzäunung, aber ich ziehe keine Zaun-Aktionskarten mehr. Also konzentriere ich mich auf meine anderen zwei Burgen. Auch den anderen Baronen scheinen die Zaun-Aktionen ausgegangen zu sein. Es geht nur noch ums Erweitern. Ein Gegner hatte bis jetzt seine letzte Burg noch nicht vollständig umzäunt, weil aber noch weitere Burgen dieses Niemandsland für sich beansprucht haben, gab es hierfür bisher keine Punkte. Mit der geschickten Platzierung eines zweiten Ritters neben der Burg und der letzten Zaunkarte hat sich dieser Baron mehr als die Hälfte des Niemandslandes für sich beansprucht! Der Schuft hat auf einen Schlag über 20 Punkte für sich verbuchen können. Wie konnten wir das nur zulassen? Welch ein Stratege, der uns alle so vorgeführt hat. Er muss es verdient haben der neue König zu sein. Es ist Löwenherz, der das meiste Land für sich beanspruchen konnte. Mit einem Schlag hat er das ganze Blatt gewendet, alle Bürger und Herzoge hinter sich gebracht und das Ziel von 30 Siegpunkten erreicht. Eins ist sicher, dem nächsten König wird dieses Manöver nicht mehr gelingen, denn ich werde meine Nachfahren vor dieser Strategie warnen. Aber nun:

Lang lebe der König! Lang lebe König Löwenherz!

Fakten: Strategie-Spiel
Spieler: 2-4
Spielzeit: 90 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12
Webseite: http://www.profeasy.com/Domaine/ hier könnt ihr eine (englische) interaktive Einführung ins Spiel finden.